Eine Erklärung über Musiktherapie beginne ich gerne mit einer Frage:
Was wissen Sie bereits über Musiktherapie und was ist Ihre Vorstellung von Musiktherapie?
Vielleicht haben Sie bereits eigene Erfahrungen gemacht, vielleicht haben Sie ein Stichwort gehört oder es wurde Ihnen empfohlen, aber Sie wissen nicht so recht und vielleicht sind Sie neugierig und suchen nach Definitionen. Mein Verständnis von Musiktherapie möchte ich hier ein bisschen erläutern:
Musiktherapie ist ganz allgemein…
- ein gesetzlich anerkannter Gesundheitsberuf in Österreich (geregelt durch das Musiktherapiegesetz).
- eine wissenschaftlich arbeitende, kreative und künstlerische Therapieform.
- eine Therapieform, in der die Musik der Dreh- und Angelpunkt der therapeutischen Arbeit ist.
Es braucht keine musikalischen Vorkenntnisse, um sich in der Musiktherapie gut aufgehoben zu fühlen und von der Therapie zu profitieren.
Warum „Musik“ in der Therapie?
Die Musik in der Musiktherapie dient …
- der Kommunikation und Resonanz: Wir spielen Musik miteinander und hören uns gegenseitig zu.
Gefühle, die uns Menschen bewegen wollen gehört, gesehen und von einem Gegenüber verstanden und beantwortet werden, damit sie zur Ruhe kommen können, sich verändern und uns innerlich nicht mehr belasten oder quälen, sondern ein integrierter Teil unserer Persönlichkeit werden. Das geht mit Tönen manchmal leichter als mit Worten. Ob leise, sanft, laut, provozierend, traurig, wütend oder sonst wie gestimmt, alle „Seiten Ihrer Persönlichkeit“ haben in der Musiktherapie Platz. - dem inneren Ausdruck: Wir hören Ihren inneren Impulsen und persönlichen Mustern beim musikalischen Spielen zu.
Wenn wir Musik machen, denken wir nicht so viel über das nach, was „gesellschaftlich erwünscht und erwartet“ wird, sondern spielen eher spontan drauf los und tun einfach einmal. Das kann helfen, um sich selbst zuzuhören, wie man so ist und man kann seine inneren Muster, die einen prägen und leiten, dadurch ein Stückchen besser verstehen. Das wiederum kann hilfreich sein, um sich selbst besser kennenzulernen und in Folge einen guten Umgang mit sich zu finden. - dem inneren Eindruck: Wir lassen uns beim Musik-Hören innerlich berühren und bewegen.
Bewegung ist Leben. Leben ist Musik. Musik ist Bewegung. - dem Verstehen Ihrer Biografie: Welche Musik hat Sie in welcher Lebensphase begleitet, war wichtig, prägend und hat Sie gehalten und getragen?
Unsere musikalische Biografie speichert auf wundervolle Weise sämtliche Etappen und Phasen unseres Lebens und kann helfen, verschüttete oder verloren geglaubte persönliche Kräfte wieder zu aktualisieren oder Schwieriges in der Biografie neu zu verstehen und ein Stück zu verdauen. - der Entlastung und Entspannung: Ein spezifisch musiktherapeutisches Instrument, die „Körpertambura“, kann zur Entspannung anregen und Sie „tagträumerisch“ an gute innere Orte bringen.
- noch vielem mehr, weil Musik einfach so vielseitig bedeutsam, verschieden einsetzbar und ein wunderbares (therapeutisches) Medium ist.
Welche Aspekte und Wirkweisen der Musik jeweils zu tragen kommen und hilfreich sind, wird gemeinsam mit Ihnen und in Ihrem Prozess besprochen, ausprobiert und individuell auf Sie zugeschnitten.
Was ist Musiktherapie nicht?
- Klangschalentherapie!
- Ausschließlich Entspannung, Erholung und „Wellness“!
Ich arbeite gemäß meinen Schwerpunkten besonders nahe an emotionalen, kognitiven und sozialen Themen von Menschen. Da ist Entspannung ein wichtiges Thema und kann Teil der Therapie sein, gleichzeitig kann Musiktherapie auch emotional etwas bewegen und ein Stückchen „Arbeit sein“, weil womöglich alte Muster losgelassen werden wollen und Neues erlernt wird. - Nur die Therapie der Wahl, wenn jemand Musik einfach sehr gerne hat!
Musik als Hobby kann mit ein Grund sein, warum jemand auf Musiktherapie stößt oder daran denkt, eine Musiktherapie zu machen. Dies ist jedoch kein dezidiertes Ein- oder Ausschlusskriterium. Es geht darum, um was es im Kern als Thema geht und ob Musik-Therapie hier wirksam sein kann!